Am Samstag, den 18. März 2023, war eine große Übung des Ölwehrzugs des Landkreises Aschaffenburg angesetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Gde. Haibach ist Bestandteil dieses Zugs, und zwar für den Abschnitt „Separieren und Zwischenlagern“.

Angenommen wurde ein Ölaustritt auf Höhe der Schleuse Kleinostheim. Im Gemeindegebiet Karlstein an der sog. „Natorampe“ sollte der Ölfilm mittels einer Ölsperre gestoppt und aus dem Main herausgefiltert werden.

Um 9.00h wurde der Ölwehrzug zur Übung alarmiert. Dieser besteht neben Haibach aus den Feuerwehren Karlstein, Alzenau, Mainaschaff, Kleinostheim, Goldbach, Hösbach und Winzenhohl. Außerdem war die Pressebetreuungsgruppe aus Wenigumstadt sowie die Verpflegungskomponente des Kreisfeuerwehrverbandes Aschaffenburg vor Ort.

Der angenommene Einsatz entwickelte sich in mehreren Stufen:
Zunächst erkundete der Erkundungszug die Lage und die Möglichkeiten, wie z.B. die Fließgeschwindigkeit des Wassers, die Breite des Mains, die Fixpunkte für das Befestigen der Ölsperre und mittels Drohne den aktuellen Ort des heranfließenden Ölfilms. Mit Hilfe dieser Daten konnte die Länge der benötigten Ölsperre sowie die voraussichtliche Eintreffzeit des Ölfilms berechnet werden.
Nun konnte der Abschnitt „Ölsperre“ tätig werden, die Boote zu Wasser lassen, die Fixpunkte vorbereiten und anschließend die 250m lange Ölsperre im Main ausbringen. Dabei waren insgesamt fünf Boote im Einsatz, wovon drei sich um das Einbringen und die Sicherung der Sperre kümmerten, zwei Boote waren als Arbeitsboote zum Materialtransport auf dem Wasser.
Es folgte der Aufbau der Abschnitte „Abpumpen“ und „Separieren“, für den die Haibacher Wehr zuständig ist: Ein Saugschlauch nahm das oberhalb der Ölsperre schwimmende Öl auf, zugleich wurde zur Sicherung ein Vlies unterhalb der Ölsperre eingebracht, um auch dort einen etwaigen Ölfilm aus dem Main filtern zu können.
Die abgesaugte Emulsion wurde in einen 50.000 Liter fassenden mobilen Behälter gepumpt. Vor dort aus wurde das angenommene Öl-Wasser-Gemisch getrennt. Während das gereinigte Wasser zurück in den Main geleitet wurde, wurde das separierte Öl in einen von zwei 10.000 Liter Auffangbehälter gepumpt. Der Brandschutz für die Ölauffangbehälter wurde mittels eines Tanklöschfahrzeugs sichergestellt.

Insgesamt dauert die Übung von 9 Uhr bis 13 Uhr. Einsatzleiter vor Ort war Kreisbrandinspektor Georg Thoma, unterstützt wurde er von zahlreichen Vertretern der Kreisbrandinspektion. Kreisbrandrat Frank Wissel dankte im Anschluss allen teilnehmenden Feuerwehrleuten für ihr Engagement. Für viele war es die erste Übung dieser Art, manches Material kam überhaupt zum ersten Mal zum Einsatz. Es konnten bereits während der Übung hilfreiche Erkenntnisse gewonnen werden, die in künftige Einsätze einfließen werden. Im Zuge der Nachbereitung der Übung werden sicherlich weitere Hinweise und Anmerkungen zu finden sein, um einen entsprechenden Einsatz weiter zu optimieren.

Last modified: 21. März 2023