Die etwa 190 Mitglieder des Feuerwehrvereins im Ortsteil Dörrmorsbach bereichern mit einer Vielzahl von Aktivitäten die Kameradschaft, z.B. durch die Ausrichtung des Faschingstanzes im Bürgerhaus, dem vorweihnachtlichen Lakefleischessen oder der tatkräftigen Unterstützung des traditionellen Wiesenfestes. 



Aus der Geschichte der Feuerwehr Dörrmorsbach  


Die Anfänge der Feuerwehr in dem damals selbstständigen Dorf Dörrmorsbach gehen bis ins Jahr 1800 zurück. Wie von älteren Einwohnern zu erfahren war mussten zur damaligen Zeit bei Eheschließung oder bei Zuzügen von Auswärts jeweils ein Ledereimer für die Feuerwehr gespendet werden. Das war also der Einstand in die Gemeinde Dörrmorsbach. In einem Protokoll der Gemeinde ist erwähnt, dass ein Neubürger erst aufgenommen werden konnte, wenn er einen Feuerlöscheimer beschaffte. Somit kann man davon ausgehen, dass schon damals eine nachbarliche Löschhilfe organisiert war.


Im Jahr 1877 ist ein verpflichtender Zusammenschluss der Ortsbewohner zu einer Feuerwehr aufgeführt. Die Freiwillige Feuerwehr begründeten die Dörrmorsbacher am 16. Juni 1892. Erster Kommandant wurde der Land- und Gastwirt Ludwig Dölger, Adjutant und Zeugwart wurde Leonard Heeg. Beachtenswert für das kleine Dörfchen war die Größe der damaligen Wehr: Sieben Steiger, acht Spritzenmänner, acht Ordnungshüter und ein Signalist sorgten für den geordneten Löscheinsatz. Eigene Feuerläufer und Feuerreiter mussten bei Ausbruch eines Feuers nach Straßbessenbach, Gailbach und Aschaffenburg laufen oder reiten um Löschhilfe zu holen.
Als Geräte waren eine Aufstellleiter mit Stützstangen, zwei Dachleitern mit Haken, eine Büttenspritze mit 16 Meter Schlauch, 26 Feuereimer und ein Sanitätskasten vorhanden. Alles war in der Holzlege der alten Schule am Kapellenplatz untergebracht, ein Feuerwehrhaus wurde erst mit dem Neubau der Schule 1903 erstellt. Schwierig war die Löschwasserversorgung im Oberdorf, weil hier kein natürlicher Löschweiher angelegt werden konnte, während im Unterdorf ein kleines Reservoir vorhanden war. Eine Erleichterung brachte im Jahr 1901 die Anschaffung einer vierrädrigen Saug- und Druckspritze, die bei 140 Liter Fassungsvermögen eine Wurfweite von 25 Meter aufbaute. Sechs Feuerwehrleute mussten diese Pumpe bedienen.


Mehr Sicherheit für das Oberdorf brachte die Wasserleitung, die im Jahr 1947 unter dem damaligen Bürgermeister Georg Heeg in Eigenleistung der Gemeindebürger gebaut wurde. Durch den Hochbehälter und die Wasserentnahme aus der Leitung konnten die Einsätze der Feuerwehr effektiver vorgenommen werden. Im Jahr 1955 wurde zusätzlich noch ein Löschweiher mit 200 Kubikmeter Inhalt im unteren Ortsteil „Loch“ gebaut, der sich durch einen Bach selbst füllte.


Motorisiert wurde die Dörrmorsbacher Wehr im Jahr 1957: Im Zuge der Modernisierung und zur besseren Einsatzfähigkeit entschloss man sich eine Motortragkraftspritze TS 8/8 anzuschaffen. Auch hierbei half wieder das ganze Dorf mit. Schon acht Tage nach der Inbetriebnahme kam diese zum ersten Mal zum Einsatz, als mitten im Dorf eine Scheune brannte. Da die Anschaffung eines Löschfahrzeuges in weiter Ferne lag, wurde von der Gemeinde Haibach im Jahre 1958 ein gebrauchter Anhänger gekauft, der das notwendige Material und die Motorspritze aufnehmen konnte, so dass im Ernstfall alles zum Löschen erforderliche Material in einem Anhänger aufbewahrt war. Um die in der Zwischenzeit im reichen Maße angeschafften Schläuche entsprechend pflegen zu können, wurde 1960 ein Schlauchtrockenturm gebaut. Das erste Feuerwehrauto, ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF Ford 1300 kam 1968 nach Dörrmorsbach und wurde im Sommer 1969 feierlich eingeweiht.


Eine Großübung zum 100-jährigen Gründungsfest im Jahr 1977 zeigte die gute Ausrüstung und die Einsatzstärke der Wehr zusammen mit 14 weiteren Nachbarwehren. Einzige Kritik nach dieser Übung: Der Löschweiher sollte besser von Algen frei gehalten werden.


Vier Jahre nach der Eingemeindung Dörrmorsbachs nach Haibach kam im Jahr 1982 das erste Löschgruppenfahrzeug LF 8, Marke Opel Blitz in den Ortsteil. Das Fahrzeug wurde von der Feuerwehr Grünmorsbach übernommen, da diese ein neues LF8 schwer erhielt.


1988 war das LF 8 mittlerweile 24 Jahre im Dienst. Aus diesem Grund erhielt Dörrmorsbach ein neues LF 8, Typ Mercedes-Benz. Da dieses aber nicht in die vorhandene Garage passte, musste im Jahre 1988 gleichzeitig ein neues Gerätehaus mit einem Stellplatz zwischen der alten Schule und der Aussegnungshalle gebaut werden.


Im Juni 2002 wurde das 125 jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Dörrmorsbach gefeiert. Der Festzug durch den Ort wurde von vielen Vereinen der Gemeinde Haibach begleitet. Nach dem Gottesdienst am Sonntag morgen ging es zum Feiern ins damals erst neu erbaute Bürgerhaus in Dörrmorsbach wo man sich zu Ehrungen eingefunden hatte. Am Nachmittag wurde dann auf dem Bereich vor dem Bürgerhaus und Feuerwehrhaus mit musikalischer Umrahmung des Musikvereins Spessart Echo Dörrmorsbach das Fest bis in die späten Abendstunden ausklingen lassen.


Im Jahr 2005 beschloss der Feuerwehrverein Dörrmorsbach eine Feuerwehrfahne zu kaufen. Durch Spenden der Bevölkerung konnte ein Teil der Fahne finanziert werden. Der Rest wurde aus Mitteln des Vereins bezahlt. Als Patenwehr wurde die Freiwillige Feuerwehr Soden ausgesucht mit der man schon seit vielen Jahren eine enge Freundschaft pflegt. Am 14.01.2006 zog eine Delegation – bepackt mit Essen und Getränken – von Dörrmorsbach nach Soden zum sogenannten Paten bitten. Neben dem traditionellen Scheitlknien mussten noch einige Prüfungen bestanden werden, bevor das erlösende Ja von den Sodenern ausgesprochen wurde. Mit einem rauschenden Fest besiegelte man im Anschluss die Patenschaft und bewies eindrucksvoll, dass man es sehr gut versteht miteinander zu feiern.


Das anschließende Fest zur Fahnenweihe fand am 17. und 18.06.2006 statt. Der Samstag Abend wurde mit Musik und Tanz gefeiert. Am Sonntag führte ein Festzug von der Haltestelle Hohe-Warte-Weg zum Festgottesdienst in die Laurentiuskirche und anschließend zum Feuerwehrhaus, wo alles für ein gelungenes Fest aufgebaut war.


Durch den Beschluss aller aktiven Feuerwehrkameraden mit den Feuerwehren Haibach und Grünmorsbach zu fusionieren endete mit Roland Kunkel als letztem Kommandanten auf der Dienstversammlung am 18. April 2009 die Selbstständigkeit der Dörrmorsbacher Feuerwehr. Der Feuerwehrverein bleibt nach wie vor unabhängig bestehen.


Gemäß dem im Zuge der Wehrfusion beschlossenen gemeinsamen Fahrzeugkonzept wurde im Jahre 2007 das Dörrmorsbacher LF 8 außer Dienst gestellt und das bislang in Haibach stationierte Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 im Dörrmorsbacher Gerätehaus untergebracht. 2012 wurde auf dem Festplatz am Feuerwehrhaus Dörrmorsbach das neue Mehrzweckfahrzeug MZF der fusionierten Feuerwehr Gemeinde Haibach eingeweiht.


Viele weitere Details und Fotos finden Sie in der Festschrift zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses am Floriansweg, die als PDF heruntergeladen werden kann.