FIRST RESPONDER

wenn Minuten entscheiden

Manchmal sind es Minuten die letztendlich entscheiden. Gerade bei lebensbedrohlichen Situationen wird die Zeit zwischen dem Notruf und dem Eintreffen der Hilfe zur gefühlten Ewigkeit. In diesen oftmals entscheidenden Minuten, therapiefreies Intervall genannt, setzt der Grundgedanke für die First Responder an. Speziell ausgebildete Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Gemeinde Haibach können diese therapiefreie Zeit entscheidend verkürzen und qualifizierte erste Hilfe leisten. Sie werden, sofern ein zeitlicher Vorteil besteht, zusammen mit dem Rettungsdienst automatisch alarmiert.

Wie funktionieren die First Responder?

 

Seit Juni 2017 unterstützen ausgebildete Feuerwehr- und Rettungssanitäter die Kräfte der örtlichen
Rettungsdienste. Wie bei der freiwilligen Feuerwehr üblich, gibt es keinen Schichtplan und auch
keine 24 Stunden Wachbesetzung. Bei Alarmierung befinden sich die Mitglieder zu Hause, auf der
Arbeit oder gehen ihrer Freizeitbeschäftigung nach. Aus den verschiedensten Lebenslagen werden
sie gerissen und finden sich innerhalb kürzester Zeit am Feuerwehr Gerätehaus ein, um
schnellstmöglich auszurücken.

Welche Ausbildung haben die First Responder?

Unsere First Responder-Einheit setzt sich aus ehrenamtlich tätigen Ersthelfern, Feuerwehrsanitätern
und Rettungssanitätern zusammen. Die benötigte fachliche Ausbildung zum Feuerwehrsanitäter
erfolgt in Kooperation mit der Feuerwehr Ausbildungsstelle des Landkreises Aschaffenburg und
beträgt mindestens 80 Stunden.

 

Doch damit ist es nicht getan: Ständige Weiterbildung und Auffrischung des Erlernten ist ein Muss für
die Ehrenamtlichen und wird sowohl in theoretischen Unterrichtseinheiten als auch in praktischen
Übungen jeden Monat verinnerlicht. Auch Reanimationsübungen mit Herzdruckmassage, Beatmung,
AED-Anwendung, etc. ist für die First Responder verpflichtend.

Welche Ausrüstung führen die First Responder mit?

Der Automatische Externe Defibrillator (AED): In den meisten Fällen eines plötzlichen Herztodes liegt ein sogenanntes Kammerflimmern vor. Eine mögliche Ursache hierfür ist beispielsweise ein Herzinfarkt. Die einzige Therapie, das Herz wieder in seinen Grundrhythmus zu bringen, ist ein zeitnaher Schock, abgegeben durch den AED, oder auch „Defi“ genannt. Zwei dieser Geräte hält die Freiwillige Feuerwehr Gemeinde Haibach vor. Ein Gerät für den First Responder Dienst, ein zweites zur Absicherung der eigenen Mannschaft bei Einsätzen.

Für den First Responder Dienst wurden sowohl ein Notfallrucksack als auch eine Beatmungstasche angeschafft. Zusätzlich zur allgemeinen Ausrüstung für die schnelle Wundversorgung werden auch einige Medizingeräte zur Erfassung der Vitalparameter wie Pulsoximeter, Blutdruckmanschette und Blutzuckermessegerät mitgeführt. Weiterhin führt die Feuerwehr auch umfangreiches Equipment zur Sicherung der Atemwege mit sich. Alle Geräte werden gemäß der gültigen Medizinproduktebetreiberverordung (MPBetreibV) und dem Medizinproduktegesetz (MPG) gewartet und stehen somit während des Einsatzes zur Verfügung.

Wie finanziert sich das Konzept?

Die Tätigkeit der First Responder ist keine Pflichtaufgabe der Feuerwehr und es erfolgt daher auch keine Abrechnung mit den verschiedenen Krankenversicherungsträgern. Damit dieses zusätzliche Schutzangebot für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung steht, hat sich die Gemeinde für die finanzielle Unterstützung der Einheit ausgesprochen. Somit werden alle notwendigen Beschaffungen und der Betrieb über die Gemeinde finanziert.