Dienstversammlung 2020 der Haibacher Wehr coronabedingt mit Verspätung abgehalten – Kommandant Bauecker und Stellvertreter Markus Roth mit großer Mehrheit im Amt bestätigt – neues Waldbrand-Löschfahrzeug seit vergangener Woche im Fuhrpark – 148 Einsätze im Berichtsjahr 2020 trotz oder wegen Lockdown?
Üblicherweise wird die Dienstversammlung der Feuerwehr Gemeinde Haibach in den ersten Monaten des neuen Jahres durchgeführt, um Rückblick und Ausblick zu halten. Anfang 2021 haben coronabedingte Einschränkungen dies verhindert. Allerdings hatte bei der Verschiebung in den Herbst auch niemand mit einem so drastischen erneuten Anstieg der Fallzahlen gerechnet. Und so musste die Versammlung, zu der 56 Feuerwehrdienstleistende und Gäste erschienen waren, unter 3G Regeln in die Fahrzeughalle verlegt werden, um die geltenden Abstandgebote einhalten zu können. Als wichtigster Tagesordnungspunkt wurde das Führungsduo Michael Bauecker und Markus Roth auf 6 Jahre wiedergewählt.
Das Berichtsjahr 2020 war geprägt von dem ab dem 16.03. ausgerufenen Katastrophenfall Covid-19. So wurde der Ausbildungsbetrieb mit diesem Ereignis umgehend eingestellt, ab dem zweiten Halbjahr wurden Online-Schulungen angeboten. Dennoch habe die Einsatzfähigkeit der Mannschaft nicht gelitten. Im Herbst schafften es die Haibacher für den Feuerwehr-Nachwuchs eine Grundausbildung im Rahmen der modularen Truppmannausbildung (MTA) anzubieten. Den vielen fleißigen Helfern sprach Kommandant Michael Bauecker seinen großen Dank aus. Ausfallen musste hingegen der Tag der offenen Tür.
148 mal musste die Haibacher Wehr im Berichtsjahr 2020 zu Notfällen ausrücken. Hinzu kamen 23 Erste Hilfe Einsätze der First Responder. „Ein hoher Wert für unsere Feuerwehr“, resümiert Kommandant Michael Bauecker, obwohl das öffentliche Leben wegen der Covid-19 Pandemie lange Zeit fast völlig herunter gefahren war. In rund 80 Prozent der Alarmierungen seien die First Responder vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle gewesen und hätten so die „therapiefreie Zeit“ verkürzt, berichtete der Leiter Stefan Xhonneux. Coronabedingt waren bei den First Respondern Hygieneunterweisungen und die kontinuierliche Anpassung von Dienst- und Handlungsanweisungen auf der Tagesordnung. Auch die anfangs sehr schwierige Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung (Masken und Handschuhe) stellte eine Herausforderung dar.
Der stellvertretende Kommandant Markus Roth berichtete über die Einsätze des Jahres 2020 und legte dabei sein Augenmerk ebenfalls auf die Covid-19 Situation: So beteiligte sich die Haibacher Wehr unter anderem an den über die Kreisbrandinspektion organisierten Fahrten der PCR-Tests zu den Auswerte-Labors in ganz Unterfranken. Im März 2020 konnte ein neuer Mannschaftstransportwagen (MTW) als Ersatzbeschaffung in Dienst gestellt werden. Auch arbeitete der Fahrzeugbeschaffungskreis in 2020 an der Ausschreibung für ein neues Tanklöschfahrzeug. Dieses wurde just in dieser Woche an die Haibacher ausgeliefert. Das TLF 3000 ersetzt ein 34 Jahre altes Fahrzeug und ist im Hinblick auf die klimabedingt in den letzten Jahren immer häufiger vorgekommenen Wald- und Vegetationsbrände ausgelegt. So führt es nicht nur 3000 Liter Wasser mit sich, sondern verfügt mit seinem geländegängigen Allradfahrwerk auch über spezielle Lösch- und Selbstschutzeinrichtungen, um dem Feuerteufel im Forst die Stirn zu bieten.
Max Weiß, der Leiter der Kinderfeuerwehr „Löschhaie“, betreut mit 13 Helfern die Kindergruppe mit 22 Kindern ab 6 Jahren. In der Coronapause seien die Kinder mit „Hausaufgaben rund um die Feuerwehr“ betreut worden. Ebenso gestaltete sich die Ausbildung der 28 Jugendlichen sehr ausgedünnt, so Jugendwart Niklas Haida. Erst ab dem Sommer konnte in Kleingruppen geübt werden. Kurz vor dem zweiten Lockdown wurde der Wissentest erfolgreich abgelegt. Fünf Jugendliche seien in die aktive Wehr übergeführt worden, sechs aus der Kinderwehr dazugekommen.
Durch die lange verschobene Dienstversammlung haben sich bei der Haibacher Wehr einige Ehrungen „angestaut“. Umso mehr freute sich Kommandant Bauecker, folgenden Kameraden Ihre Urkunden zu überreichen: Felix Heeg, Fabian Stürmer (10 Jahre Dienst), Peter Kunkel, Christian Rosenberger (20 Jahre) und Markus Roth (30 Jahre). Des Weiteren wurden ernannt zum Feuerwehrmann Joe Roth, Till Hofmann, Lukas Roth, Luis Seltsam, zum Oberfeuerwehrmann Stefan Xhonneux und zum Löschmeister Achim Großmann, Thomas Hench, Ralf Hofmeister, Jonas Hofmeister, Niklas Haida, Dominik Roth und Felix Heeg.
Bürgermeister Andreas Zenglein dankte allen Feuerwehrdienstleistenden – auch im Namen von Staatsminister Joachim Herrmann – für ihren Einsatz unter den aktuell erschwerten Bedingungen: Corona wie auch den klimabedingten Unwetterschäden, die im vergangenen Sommer auch in Haibach zu verzeichnen waren. Auch in der FüGK (Führungsgruppe Katastrophenschutz) im Landratsamt und in den Teststrecken leistet die Haibacher Feuerwehr exzellente Arbeit. Die Investitionen in die zwei neuen Fahrzeuge wie auch in einen hauptamtlichen Gerätewart sei „gut angelegtes Geld“.
Kreisbrandinspektor Otto Hofmann lobte die Feuerwehren in Bayern und mit ihnen die Haibacher Wehrleute als Stütze und Rückgrat des Katastrophenschutzes. Im Rahmen der Pandemiebekämpfung und bei den Einsätzen im Hochwassergebiet in Ahrweiler hätten die Aktiven gezeigt, dass auf sie Verlass ist. Er warb für die Booster-Impfung im Impfzentrum, speziell auch für die Feuerwehr. Trotz Pandemie soll der Ausbildungsbetrieb vor Ort nicht auf Null heruntergefahren werden.
Last modified: 23. Oktober 2022